Aus Niger stammt der Tuareg-Musiker Omara "Bombino" Moctar. Sein letztes Album "Deran" hat ihm vor fünf Jahren eine Grammy-Nominierung eingebracht, als erstem nigrischen Musiker überhaupt. Jetzt legt er das neue "Sahel" vor: hypnotisch, sanft, vielfältig.
Dabei spielt Bombino nicht für Preise, oder um sich (wie geschehen) von den Rolling Stones hofieren zu lassen - vielmehr will er den über mehrere Länder verstreuten und bedrohten Tuareg eine Stimme geben. Mit "Sahel" feiert er die Vielfalt der verschiedenen Kulturen der Sahel-Region. Denn Bombino sieht Gefahr für sein Volk aufziehen - nicht nur in der Geopolitik, sondern auch in Form einer homogenisierten Digital-Kultur. "Technologie und Modernisierung sind eine Bedrohung", sagt er, "für eine so kleine, marginalisierte Kultur wie die der Tuareg". Immerhin: Bombino ist heute einer ihrer besten Bewahrer.
Außerdem an der Hörbar: die Powerfrauen Aquabella, Nina Simone, Dekel und viele andere mehr. (29.9.23)