Podcast Die Erfindung der Leisigkeit – Carlos Cipa & mehr Musik grenzenlos

So leise zu spielen wie nur irgend möglich. Das ist das erklärte Ziel des Münchner Pianisten Carlos Cipa auf seinem neuen Album "Ourselves, as we are". "Leisigkeit" nennt er das und hat damit auch gleich ein neues Wort erfunden. Aber ihm geht es vorrangig darum, Dinge hörbar zu machen, die sonst beim Spielen übertönt werden. All die Geräusche nämlich, die ein Klavier mit seiner komplexen Mechanik halt so macht beim Spielen, die man aber erst wahrnimmt, wenn der Ton selbst nur noch ein Hauch ist. Geschickt im Studio verstärkt durch entsprechende Mikrofonierung, erschließt sich so ein ganz neuer Kosmos an Klängen, der sonst meist im Verborgenen bleibt. Cipa behandelt diese Nebengeräusche ganz im Sinne von John Cage nicht als Störung, sondern als wichtigen Teil des Werks. Dass dieses Werk bei aller Experimentierfreude überaus harmonisch klingt, nehmen wir natürlich auch gerne zur Kenntnis an der Hörbar in hr2-kultur - neben jeder Menge weiterer "Musik grenzenlos" aus unterschiedlichsten Richtungen. (23.2.23)
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