Isabelle Huppert in "Die Gewerkschafterin"

Fans der Ausnahmeschauspielerin kommen hier voll auf ihre Kosten: Die Huppert spielt die Personalrätin Maureen Kearney, die aber nicht mit Warnweste und Megafon vor die Streikenden tritt, sondern mit Seidenschal, hohen Pumps und knallroten Lippen. Die wahre Geschichte der Frau, die "zur Einschüchterung" in ihrer Wohnung überfallen, gefesselt und vergewaltigt wird und der niemand glaubt, ist als Film ein Thriller über die Männermacht, der aber viele Fragen bewusst offen lässt - ein spannend aufbereitetes Kammerspiel mit einer Hauptdarstellerin, der man sowohl die fassungslose Sprachlosigkeit als auch die Ambivalenz vollkommen abnimmt.

Wer sich für den wahren Hintergrund interessiert:

Am Tag der Arbeit, dem 1. Mai 2023, findet bundesweit ein exklusives virtuelles Interview statt, das nach der Filmvorstellung live in ausgewählte Kinos übertragen wird. In dem digitalen Filmgespräch werden Regisseur Jean-Paul Salomé und Maureen Kearney, auf deren wahrer Geschichte der Film beruht, für Fragen des Publikums zur Verfügung stehen.

Sendung: hr2-kultur, 25.4.23, 7:40 Uhr