Die Musikwelt feiert den 250. Geburtstag des großen Meisters: Am 17. Dezember 1770 wurde er getauft - so ist es belegt - und vermutlich einen Tag zuvor geboren. hr2-kultur feiert natürlich mit - und stellt Ihnen fünf herausragende Beethoven-Einspielungen aus diesem Jahr vor.
Quatuor Ébène: Beethoven around the World
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Mit seinen 16 Streichquartetten hat Beethoven die ganze Quartett-Gattung umgekrempelt. Die Möglichkeiten der Musik auszuloten, das hat in den 20 Jahren ihres Bestehens auch die Vier vom "Quatuor Ébène" gereizt. Zum eigenen runden Geburtstag ist das Ensemble durch 21 Länder Europas, Afrikas, Amerikas, Asiens und Australien gereist und hat alle Beethoven-Quartette aufgeführt: "Beethoven around the World" heißt das Ergebnis.
Fazit: Fesselnde und intensive Live-Aufnahmen - ein Beethovenzyklus für das 21. Jahrhundert!
Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert op.56 / Klavierkonzert Nr. 3
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Alle fünf Klavierkonzerte hat sich der Pianist Martin Helmchen pünktlich zum Jubiläum vorgenommen – zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester unter Andrew Manze. Helmchen und Manze verbindet eine Künstlerfreundschaft, die man im Zusammenspiel hören kann. Hier sind Klavier und Orchester auf einer Linie. Sie zeigen im Zuge der fünf Konzerte den Weg Beethovens vom jungen Klassiker zum Visionär. Ergänzt wird die Gesamteinspielung durch das Tripelkonzert op. 56. Dazu hat Martin Helmchen zwei Musikerinnen an seiner Seite, mit denen er viel Kammermusik spielt: Die Geigerin Antje Weithaas und – seine Ehepartnerin – die Cellistin Marie-Elisabeth Hecker.
Fazit: Elegant, schlank und beweglich in Tongebung und Anschlag – das ist Pianokultur vom Feinsten!
Arash Safaian: This is (not) Beethoven - Beethoven Variations
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Hätten Sie gedacht, dass es Beethoven tatsächlich auch in die amerikanischen Billboard Charts schafft? "This is (not) Beethoven" ist das neue Projekt des Hamburger Pianisten Sebastian Knauer mit dem Komponisten Arash Safaian, gemeinsam mit dem Zürcher Kammerorchester. Wie hätte Beethoven im Jahr 2020 komponiert? Und für wen? Safaian wagt eine persönliche Annäherung. Seine Beethoven-Variationen bewahren den Charakter der ursprünglichen Kompositionen, aber in einer sehr frischen, modernen und geradlinigen Art und Weise.
Fazit: So klingt Beethoven 2020 – ein Album für Fans und Entdecker.
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 / Chorfantasie op. 80
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Pablo Heras-Casado und die Freiburger (& Co.) bieten eine tiefgreifend neue Sicht der Neunten, indem sie zu deren Quelle zurückgehen: Zur rätselhaften Chorfantasie. Bei deren Uraufführung 1808 in Wien saß Beethoven selbst am Klavier und improvisierte das einleitende Solo. Kristian Bezuidenhout übernimmt diesen Part an einem historischen Pianoforte und führt mit seinen Konzertpartnern dieses wenig bekannte Werk so auf, als ob Beethovens Tinte noch frisch wäre.
Fazit: Beethoven lebt! Diese Aufnahme mit Beethovens 9. Sinfonie und der Chorfantasie zeugen davon.
Ludwig van Beethoven: Kammermusik
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Welche Klangfarben hatte Beethoven im Ohr beim Schreiben seiner Musik? Die Klassik Stiftung Weimar hat für diese Aufnahme mit frühen Kammermusik-Werken extra die Türen zu ihrer Sammlung geöffnet und Original-Instrumente zur Verfügung gestellt – wahre Zeitzeugen der Musikgeschichte wie einen Flügel aus der berühmten Werkstatt Érard Frères, der etwa zeitgleich wie Beethovens Linzer Flügel gefertigt wurde. Die Pianistin Liese Klahn und Cellist Peter Hörr sind versierte Kenner des "Originalklangs". Mit Stephan Katte haben sie zudem einen der gefragtesten Naturhornisten an ihrer Seite.
Fazit: Eintauchen in den Klang auf Original-Instrumenten der Beethoven-Zeit.
Sendung: hr2-kultur, "Am Morgen", 14.12. bis 18.12.2020