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Dezember Blues

Türchen ist auf!


Du hast mir viel zu viele dunkle Stunden,
und dein Gesicht ist fahl und nebelgrau,
seit Tagen scheint die Sonne mir verschwunden,
der Himmel wird wohl niemals wieder blau.

Die Feuchtigkeit liegt schwer auf kahlen Zweigen,
von denen ab und zu ein Tropfen fällt,
und die bizarr zum grauen Himmel zeigen
in eine fröstelnd klamme Winterwelt.

Ich bin, Dezember, dir nicht sehr gewogen,
am trüben Himmel hängt Melancholie,
und drunten hat die Weihnacht sich verbogen
zu einer lächerlichen Parodie.

Ich wünschte mir, es würde endlich schneien,
dann deckte Weiß das Graue gnädig zu,
es dämpfte all das weihnachtliche Schreien
und alles käm für kurze Zeit zur Ruh.

Dann ginge ich hinaus aus diesem Treiben
aus dieser Stadt ins trübe Dämmerlicht
und saugte auf das klare kalte Schweigen
wie ein kristallenes Adventsgedicht.

Wolfgang Lamprecht

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