Musik und Literatur, Ton und Wort, Bild und Bewegung, Licht und Raum– der Komponist und Theatermacher Heiner Goebbels beherrscht alle Elemente der Bühnenkunst. Grenzen zwischen E- und U-Musik, zwischen Hochkultur und Unterhaltung, kennt der vielseitige Künstler nicht. Offenheit nach allen Seiten ist sein künstlerisches Prinzip.

Heiner Goebbels war Mitbegründer des "Sogenannten Linksradikalen Blasorchesters" und spielte in der experimentellen Rockgruppe "Cassiber", er komponierte für die Berliner Philharmoniker und schreibt Orchester und Ensemblestücke für das Ensemble Modern, er entwarf Sound- und Videoinstallationen für das Centre Pompidou in Paris und war mit Konzerten, Installationen und szenischen Arbeiten schon mehrmals auf der documenta in Kassel vertreten.

Der 1952 in Neustadt an der Weinstraße geborene Goebbels lebt seit Studientagen in Frankfurt am Main. Hier und von hier aus hat der Komponist und Theatermacher, Fan von Hanns Eisler, Heiner Müller und dem Ensemble Modern, die internationalen Klang- und Bühnenlandschaften nachhaltig beeinflusst und ihnen viele neue ästhetische Impulse gegeben. Viele Jahre lehrte Heiner Goebbels am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen. Der vielfach für sein künstlerischen Schaffen ausgezeichnete und geehrte Heiner Goebbels wird am 17. August siebzig Jahre alt. hr2 gratuliert in einem Doppelkopf-Gespräch mit dem "Zeitkunst-Arbeiter".

Gastgeber: Stefan Fricke

Musikinhalt dieser Sendung:
Ryoji Ikeda: data.reflex
John Oswald: Pecan Army Cult – Birth 1
"Sifters Dinge“. Performative Installation nach Texten von Adalbert Stifter für 5 mechanische Klaviere und Geräusche, Teil 4 "The Wind"
WDR Rundfunkchor; WDR Sinfonieorchester, Ltg.: Enno Poppe: Recordare (2021) für Chor, Orchester und Orgel / Justé Janulyté

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 17.08.2022, 12:00 Uhr.