Die Schriftstellerin Katerina Poladjan wurde 1971 in Moskau geboren und kam Ende der 1970er Jahre nach Deutschland. Sie schreibt Essays, Theatertexte, ihr erster Roman ist vor 11 Jahren erschienen. Sie hat in Filmen gespielt und Hörspiele gesprochen und zahlreiche Stipendien und Preise bekommen, in diesem Jahr ist es der Rheingau Literaturpreis.

Ausgezeichnet wird Katerina Poladjan jetzt für ihren jüngsten Roman "Zukunftsmusik", mit dem sie auch auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse stand. Der Roman spielt an einem einzigen Tag, am 11. März 1985, in einer sowjetischen 'Kommunalka', wie die Gemeinschaftswohnungen hießen, die sich mehrere Parteien teilten. Es ist der Tag, als ein gewisser Michail Gorbatschow ins Amt kommt. Ist die Sowjetunion am Ende oder gibt es mit ihm einen Hoffnungsschimmer? Und welche Rolle spielt die Musik, auf die der Buchtitel anspielt?

Katerina Poladjan erzählt im "hr2-Doppelkopf" über ein Land, das es nicht mehr gibt, über Träume, Hoffnungen und Wirklichkeit damals und natürlich über die aktuelle Welt- und Gefühlslage. Obwohl der Roman vor dem Krieg entstanden ist, ist er auch eine treffende Analyse und mehr als nur ein Kommentar.

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Lesetipp:

Katerina Poladjan: Zukunftsmusik, S.Fischer Verlag Februar 2022, 22 Euro

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Gastgeberin: Daniella Baumeister

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 23.09.2022, 12:05 Uhr.