Fast drei Jahrzehnte schrieb Andreas Pflüger Drehbücher für den ARD-Tatort. Und hob in dieser Zeit auch den Tatort Weimar aus der Taufe. Bis er 2019 diesen Job an den Nagel hängte und sich ganz auf das Fach des Romanciers verlegte. Dem Spannungs-Genre ist er allerdings treu geblieben. Mit der vom Feuilleton durchweg hoch gelobten Trilogie um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron und zuletzt mit dem Roman "Ritchie Girl".

In seinem neuesten Roman "Ritchie-Girl" spielt das US-Militärgelände "Camp King" in Oberursel eine Hauptrolle, das unmittelbar nach Ende des Weltkriegs zu einer Zentrale in der Abwicklung der NS-Herrschaft und der strategischen Organisation des Kalten Krieges wurde. Für Andreas Pflüger war die Auseinandersetzung mit dieser Historie ein ganz persönliches Anliegen. Er ist schon lange ein energischer Streiter für eine aufrichtige Aufarbeitung des Holocaust und vor allem Aufklärer über die Dimensionen der ungestörten Karrieren von einstigen NS Größen in der neu entstandenen Bundesrepublik. Das ist eines der Themen im "hr2-Doppelkopf" mit Gastgeber Martin Maria Schwarz, in dem der vielseitige Autor auch einige Einblicke in Handwerk und Geschäft des Drehbuchschreibens gibt.

Gastgeber: Martin Maria Schwarz

Musikinhalt dieser Sendung:
Rolling Stones: Almost Hear You Sigh
Maria Callas, Philharmonia Orchestra, Ltg. Tullio Serafin: La Wally: "Ebben! Ne andrò lontana" (Alfredo Catalani)
Bob Dylan: Girl From The North

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Buchtipp:

Andreas Pflüger: Ritchie Girl, suhrkamp 2021, 24 Euro

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Wiederholung eines Gesprächs vom Februar 2022.

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 22.09.2022, 12:05 Uhr.