Als zweijähriges Kind stand sie bei einer fremden Frau im Flur einer winzigen Wohnung in Buxtehude. Sie weinte. Die Frau wechselte ihr die Windeln, gab dem Mädchen zu essen. Das Kind sagte: „Mama“. So beginnt die Geschichte der Florence Brokowski-Shekete. Sie kam als Kind nigerianischer Eltern in Hamburg zur Welt. Die hatten keine Zeit und brachten ihre Tochter in Pflegestellen unter.
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Zum Artikel "Negativ denken - das will ich einfach nicht" | Florence Brokowski-Shekete machte ihre Weg
So landete Florence eines Tages bei Irmgard Brokowski, einer Schneiderin um die 40, Kriegsflüchtling aus Stettin. Dort blieb die kleine Flori. Die Eltern ließen sich mal blicken, meistens aber nicht. Nach sieben Jahren standen sie in Buxtehude auf der Matte. Sie hatten beschlossen, nach Nigeria zurückzukehren – mit Flori. Für sie brach eine Welt zusammen, genau wie für ihre Mama Irmgard. Nach dreieinhalb Jahren dann die Rückkehr, dank des Einsatzes einer deutschen Lehrerin. Das Kind machte seinen Weg, wurde Lehrerin, gründete eine Agentur, wurde Schulleiterin und ist heute Schulamtsdirektorin – als erste schwarze Frau in Deutschland.
Gastgeberin: Andrea Seeger
Musiktitel dieser Sendung:
- Whitney Houston: Greatest Love Of All
- Boney M.: El Lute
- Gloria Estefan: Conga
Buchhinweis:
Florence Brokowski-Shekete: "Mist, die versteht mich ja! Aus dem Leben einer Schwarzen Deutschen", Orlanda Verlag 2020, Preis: 22,- Euro
Ende der weiteren InformationenSendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 14.01.2021, 12:05 Uhr.