Markus Schroer ist Geo-Soziologe. Das bedeutet für den Professor für Soziologie an der Universität Marburg die "Erde als Raum des Lebens" zu begreifen, so ist auch sein neustes Buch übertitelt. Darin plädiert er für eine Soziologie, die gerade naturwissenschaftliche Disziplinen wie Biologie oder Geologie einbezieht, und zwar nicht nur im Umfeld der Klimadebatte.

Seit Markus Schroer in seiner Habilitationsschrift über "Räume, Orte, Grenzen" geschrieben hatte, war er bei Kongressen für das Thema "Raum" zuständig. Doch bald schon wurde aus einem Thema eine Berufung. Statt also davon auszugehen, dass nur Menschen Gesellschaften bilden und eine Sprache haben, wandte er den Blick nach unten und sah Steine, Pflanzen, Tierpopulationen, erkannte die Relevanz von Regenwürmern und stellte fest, dass 'wir' Menschen sehr fahrlässig agieren, wenn 'wir' diesen Zusammenhang vergessen. Herausgekommen ist das soziologische Grundlagenwerk: "Geosoziologie. Die Erde als Raum des Lebens". Was das "Vitalozän" ist, warum wir einen 'moderaten Katastrophismus' brauchen, darüber spricht Markus Schroer im hr2-Doppelkopf

Gastgeber: Mario Scalla

Musikinhalt dieser Sendung:
Martin Tingvall: Hope
Tocotronic: Die Verbesserung der Erde
Nick Cave & The Bad Seeds: Death Is Not The End

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Lesetipp:

Markus Schroer: Geosoziologie. Die Erde als Raum des Lebens. Berlin: Suhrkamp 2022/Euro 30,00

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Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 12.01.2023, 12:05 Uhr.