Seit rund zehn Jahren kommt es in Europa und anderswo auf der Welt zu Feuern, die sich nicht mehr mit herkömmlichen Methoden löschen lassen: Sie sind unvorhersehbar und sehr heiß, verbreiten sich schnell, bilden ein eigenes Mikroklima mit Feuerwolken und -stürmen. Für die Feuerwehr stellen diese "Superfeuer" oder Brände der "sechsten Generation" eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Außerdem machen sie nicht mehr Halt vor Häusern und Infrastruktur und fordern deshalb auch immer wieder Menschenleben.

Die Diskussion entwickelt sich deshalb weg von der aktiven, hin zur präventiven Waldbrandbekämpfung. Präventiver Feuerschutz bedeutet heute eine andere Gestaltung der Landschaft, weg von leicht entzündlichen, dicht bepflanzten Forst-Monokulturen, hin zu Mosaiklandschaft und Waldweide.

Und er fordert mehr Nutzung des Agrarlandes. Vor allem da, wo sich der Mensch zurückgezogen hat und die Natur verwildert, wüten die Feuer besonders brutal. Superfeuer stellen uns nicht nur vor große Herausforderungen wenn sie ausbrechen: Wollen wir sie vermeiden, müssen wir unseren Bezug zur Natur neu überdenken. Vordergründig sind Zigarettenstummel oder Funken vom Grill die Auslöser.

Doch dahinter stehen die großen Themen Klimawandel und Landflucht, mit denen uns heutige Waldbrände konfrontieren.

hr 2022

Sendung: hr2-kultur, "Feature", 26.06.2022, 18:04 Uhr.