Die Musikwelt erinnert in diesem Jahr an einen der wichtigsten Komponisten im deutschsprachigen Raum: an Heinrich Schütz aus Anlass seines 350. Todestags am 6. November. hr2-kultur präsentiert die Matthäus-Passion von Schütz aus dem Jahr 1666 in einer Aufnahme aus dem Jahr 2015, die mit dem Dresdner Kammerchor unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann entstanden ist. Der Tenor Georg Poplutz singt die Partie des Evangelisten.

Georg Poplutz, Tenor
Dresdner Kammerchor
Leitung: Hans-Christoph Rademann

Heinrich Schütz: Matthäus-Passion SWV 479

Heinrich Schütz

"Historia des Leidens und Sterbens unseres Herrn und Heiland Jesu Christi nach dem Evangelisten Matthäus" - so der Originaltitel der Matthäus-Passion von Heinrich Schütz. Schütz komponiert sie 1666 für den Dresdner Hof. Dort verbringt Schütz über ein halbes Jahrhundert als Kapellmeister. Zu seinen Aufgaben gehört es, eigene und fremde Kompositionen für alle geistlichen und weltlichen Anlässe des Hofs aufzuführen. Seine Matthäus-Passion kann nicht mit der etwa 60 Jahre später entstandenen Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach verglichen werden. (hr2-kultur sendet eine Aufnahme aus London um 20.04 Uhr). Schütz vertont die Leidensgeschichte rein vokal, weil innerhalb der Passionszeit in den Kirchen keine Musikinstrumente verwendet werden durften. hr2-kultur sendet eine Aufnahme des Carus-Verlags, die 2015 im Rahmen der Gesamteinspielung der Werke von Heinrich Schütz entstanden ist. 2020 erhielt die Gesamtaufnahme den Opus Klassik in der Kategorie "Editorische Leistung des Jahres".

Anschließend | Joseph Haydn: Oratorium "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze"

Ann-Christine Larsson, Sopran
Martina Borst, Alt
Frieder Lang, Tenor
Peter Lika, Bass
Chorus Musicus Köln
Das Neue Orchester
Leitung: Christoph Spering

Die Kathedrale von Cádiz

"Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" ist eine Passionsmusik über Worte - ohne Worte! Genau das wollte Haydns spanischer Auftraggeber für die Karfreitagsliturgie des Jahres 1787 im andalusischen Cádiz. In der Kathedrale Santa Cruz steigt der Bischof in die Kanzel und verkündet eines der letzten Worte Jesu. Sieben Mal macht er das. Und sieben Mal - ganz ohne Worte - können die Betenden mit Musik von Haydn das Gesagte vertiefen. Neun Jahre später fertigt Haydn eine Fassung mit Worten an: zu den Orchesterinstrumenten treten Gesangssolisten und ein Chor. Eine Fassung, die sich den Zuhörern durch die gesungenen Texte leichter erschließt. hr2-kultur sendet eine Aufnahme, die unter der Leitung des Haydn-Kenners Christoph Spering entstanden ist.

Sendung: hr2-kultur, "Klassikzeit", 15.04.2022, 15:04 Uhr