Víkingur Ólafsson, aktueller "Artist in Residence" des hr-Sinfonieorchesters, kann man in diesem Konzert besonders intensiv erleben: von Bach über Mozart bis Philip Glass. "Der isländische Pianist ist eines der unerwarteten Klassik-Phänomene der jüngsten Zeit", attestiert "Die Welt", die sein Bach-Spiel so beschreibt: "Sehnig, mit Kraft wie Leichtigkeit, auf ein Ziel zentriert, ohne Hast. Als mathematischen Vorgang wie eine scheinbar freie Improvisation."

Víkingur Ólafsson, Klavier und Leitung

Philip Glass: "Opening" aus "Glassworks" (Arr. Christian Badzura)
Bach: Klavierkonzert f-Moll BWV 1056
Bach: Adagio aus der Violinsonate f-Moll BWV 1018 (Arr. Víkingur Ólafsson)
Mozart: Serenade c-Moll KV 388 "Nachtmusique"
Mozart: Klavierkonzert c-Moll KV 491

(Aufnahmen vom 2. und 3. Juni aus dem hr-Sendesaal)

Als Bach-Pianist hat sich der Isländer einen Namen gemacht, Bach steht auch auf seinem Programm im hr-Sendesaal. "Man muss Bach nicht neu erfinden, man muss nur manchmal wieder deutlich machen, wie er ohne Perücke klingt," sagt Víkingur Ólafsson, der dafür die Musik des Barockmeisters gerne mit der des Meisters der Minimal Music Philip Glass kombiniert - "ich finde den Kontrast reizvoll und naheliegend", so Ólafsson.

Als das reizvollste der Mozart-Klavierkonzerte empfindet der 37-Jährige das in c-Moll, KV 491: "Das Werk ist wie ein Universum. Es existiert alles darin. Man fühlt die Romantik, die Klassik und den Barock. Der Anfang ist vermutlich die ungemütlichste Musik, die Mozart je komponiert hat, und ich liebe es, wenn er das tut. Denn so perfekt harmonisch, wie seine Werke klingen können, so unheimlich konnte Mozart komponieren."

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 14.06.2022, 20:04 Uhr.