"French Connections": Werke von Messiaen, Ravel und Ibert hatten der Flötist Emmanuel Pahud und das Orchestre Philharmonique de Luxembourg mitgebracht - und zogen darin vielfältige Beziehungsfäden.

Emmanuel Pahud, Flöte
Orchestre Philharmonique de Luxembourg
Leitung: Gustavo Gimeneo

Messiaen: Les Offrandes oubliées
Ravel: Ma mère l'oye
Ibert: Flötenkonzert
Messiaen: Hymne

(Aufnahme vom 17. Dezember 2021 aus der Philharmonie Luxemburg)

1930 schreibt der zutiefst religiöse Olivier Messiaen sein erstes Orchesterstück: "Les Offrandes Oubliées" oder "Die vergessenen Opfergaben" ist - ähnlich einem Altarbild - als Triptychon angelegt. Die drei Sektionen repräsentieren das Kruzifix, den Abstieg in das Reich der Sünde und die Erlösung durch die Eucharistie. Passend dazu rahmten die Luxemburger Philharmoniker ihr Konzert mit Messiaens 1932 komponierter "Hymne au Saint Sacrement". Messiaen war ein begeisterter Hobby-Ornithologe, der mehr als 700 Vogelarten hörend voneinander unterscheiden konnte - immer wieder Vogelgesänge in seine Kompositionen eingearbeitet hat.

Gänse gelten zwar nicht unbedingt als Schönsänger - aber trotzdem passte Ravels Orchester-Suite "Ma mère l’oye" über die französische Märchensammlung "Geschichten meiner Mutter, der Gans" gut ins Konzept. Symbolisch für den Vogelgesang steht in der Musikwelt traditionell die Flöte - und ihr hat Jacques Ibert 1934 ein besonderes klingendes Denkmal gesetzt: Wie gemacht für den Virtuosen Emmanuel Pahud aus der französischen Schweiz, dem "missing link" in diesem durch und durch "French Connection"-Konzert.

Anschließend:
Rameau: Suite aus "Acante et Céphise" (Orchestra of the 18th Century / Frans Brüggen)
Saint-Saëns: 1. Violinsonate d-Moll op. 75 (Ulf Wallin / Roland Pöntinen, Klavier)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 25.04.2022, 20:04 Uhr.