Prokofjew trifft auf Prokofjew - und eine Russin auf einen Wahl-Russen: Denn hier hat das griechische "Enfant terrible am Dirigentenpult" Teodor Currentzis eine zweite Heimat gefunden. Gemeinsam mit der Pianistin Yulianna Avdeeva und dem SWR-Symphonieorchester präsentiert er Prokofjew in sehr unterschiedlichen Facetten.

Yulianna Avdeeva, Klavier
SWR-Symphonieorchester
Leitung: Teodor Currentzis

Sergej Prokofjew:
3. Klavierkonzert C-Dur op. 26
5. Sinfonie B-Dur op. 100

(Aufnahme vom 10. September 2021 aus der Stuttgarter Liederhalle)

Prokofjews drittes Klavierkonzert steht in strahlendem C-Dur - doch wer glaubt, die typische Anfänger-Tonart mache es Pianisten leichter, irrt. Denn Prokofjew schreibt ihnen rasante Läufe, weite Sprünge und komplexe Akkord-Verbindungen in die Finger. Entstanden ist das Klavierkonzert vor 100 Jahren - 1921, als Prokofjew seine von der Oktoberrevolution gebeutelte Heimat vorerst verlassen hatte und sich in Frankreich aufhielt.

Zwanzig Jahre später hat Prokofjew sich mit den sowjetischen Machthabern arrangiert - und komponiert inmitten des Zweiten Weltkriegs heroische Mutmach-Töne. Über seine fünfte Sinfonie schreibt er später: "Ich habe versucht, die Hauptidee dieser Symphonie zu vermitteln - den Triumph des menschlichen Geistes".

Anschließend:
Graupner: Ouverture F-Dur GWV 451 (Nova Stravaganza)
Reger: Acht geistliche Gesänge op. 138 (NDR-Chor / Hans-Christoph Rademann)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 04.03.2022, 20:04 Uhr.