In diesem Requiem tönt keine letzte Posaune, niemand muss zittern vor den Schrecken des Jüngsten Gerichts. Johannes Brahms schuf ein "Requiem für den Menschen", wie er selbst einmal sagte. Nicht die Trauer steht hier im Vordergrund, sondern das Trösten, wie es gleich zu Beginn thematisiert wird mit den Worten der Bergpredigt: "Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden". Trost ist das Schlüsselwort: "Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet" (Jesaja).
Christiane Karg, Sopran
Michael Nagy, Bariton
MDR-Rundfunkchor
David Zinman, Dirigent
Brahms: Ein deutsches Requiem op. 45
(Übertragung aus dem Großen Saal; auch in 5.1 Surround)
Sein "deutsches Requiem" katapultierte Brahms in die Riege der bedeutendsten Komponisten der Romantik – nicht nur für Clara Schumann, die nach der Uraufführung bewegt schrieb: "Es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes. Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend."
Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 11. Oktober 2019, 20:04 Uhr
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