Carl Nielsens Klarinettenkonzert zählt zu den wichtigsten Klarinettenwerken des 20. Jahrhunderts. Wie so oft war es ein Künstler, der den Komponisten beeindruckt hat: Der dänische Klarinettist Aage Oxenvad, der für seinen ausdrucksstarken Ton gefeiert wurde und dem das melodisch-klangvolle Konzert gewidmet ist.

Andrea Scaffardi, Klarinette
Sinfonieorchester Malmö
Leitung: Ryan Bancroft

Carl Nielsen:
Klarinettenkonzert op. 57
4. Sinfonie op. 29 "Das Unauslöschliche"

(Aufnahme vom 2. Dezember 2021 aus dem Malmö Live Konserthus)

In Malmö übernimmt der Italiener Andrea Scaffardi den Solopart. Am Pult des Orchesters steht der US-Amerikaner Ryan Bancroft. In Skandinavien, wo seine internationale Karriere begann, zählt er zu den profiliertesten jungen Dirigenten. Er ist designierter Chefdirigent des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra.

In Dänemark gehört sie offiziell zum Nationalerbe des Landes: Die 4. Sinfonie von Carl Nielsen. "Die Unauslöschliche", so hat sie der Komponist überschrieben, sie ist zu einem Meilenstein der skandinavischen Musik geworden und zu einer Antwort auf die Wirren des 1. Weltkriegs.
Entstanden ist das Werk in den Jahren 1914-1916, und zur Wahl des Titels erklärte Nielsen damals selbst: "Durch den Titel hat der Komponist versucht, mit einem Wort das anzudeuten, was nur die Musik selbst auszudrücken imstande ist: den elementaren Willen zum Leben."
Das zeigt sich vor allem in der kraftvoll-majestätischen Tonsprache. Bekannt geworden ist das Paukenduell, bei dem sich die Instrumente furios antreiben, als ginge es um Leben und Tod.

Anschließend:
Grieg: Streichquartett g-Moll op. 27 (Chilingirian Quartet)
Adolf von Henselt: Klavierkonzert f-Moll op. 16 (Marc-André Hamelin / BBC Scottish Symphony Orchestra Glasgow / Martyn Brabbins)
Rodrigo: Serenata española (Katona Twins)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 26.09.2022, 20:04 Uhr.