24 Nationen und eine Friedensbotschaft: Das bot das mittelhessische Festival am 16. Juli im Renaissancehof von Schloss Weilburg. Denn eingeladen waren die Göttinger Symphoniker, in denen Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt mitspielen. Solist war der Ukrainer Alexey Semenenko, der friedvolle Töne des russischen Komponisten Peter Tschaikowsky anstimmte.

Alexey Semenenko, Violine
Göttinger Symphonieorchester
Leitung: Nicholas Milton

Borodin: "Fürst Igor" - Polowetzer Tänze
Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35
Tschaikowsky: Ausschnitte aus "Schwanensee" op. 20

(Aufnahme vom 16. Juli aus dem Renaissancehof)

Am 23. Februar hatte er noch in Kiew gespielt - einen Tag später war Krieg: Fast wäre der Geiger Aleksey Smenenko zum Militärdienst einberufen worden. Stattdessen half er den Menschen hinter der Front - in der Küche oder mit seiner Musik. Erst Ende März durfte Semenenko nach Deutschland ausreisen, wo er seit 2021 Professor für Violine an der Folkwang Universität der Künste ist.

Zu seinem Weilburger Schlosskonzert hatte Semenenko trotzdem ausgerechnet das Werk eines Russen mitgebracht: Das Violinkonzert von Peter Tschaikowsky. Und auch die Göttinger Symphoniker stimmten russische Töne von Alexander Borodin an. Ein Statement der Musikerinnen und Musiker gegen die Gewalt - und für den Frieden.

Anschließend:
Schubert: Schwanengesang D 957, Teil 1 (Werner Güra, Tenor / Christoph Berner, Klavier)

Telemann: Suite für Viola da Gamba, Streicher und B.c. D-Dur (Rainer Zipperling, Viola da Gamba / Orchestra of the Eighteenth Century)

Sendung: hr2-kultur, "Konzertsaal", 23.09.2022, 20:04 Uhr.