Nach 100 Jahren wachgeküsst: Das Sarrusophon
Gesprächskonzert mit dem Trio Lézard beim Hörfest Wiesbaden
Sendetermine

Pierre Auguste Sarrus erfand Mitte des 19. Jahrhunderts in Anlehnung an die bereits existierenden Saxophone, aber mit vollkommen anderen Klangeigenschaften, eine komplett neue Instrumentenfamilie - aus Metall gefertigt, von den klarsten Höhen eines Sopraninos bis hin zu den mächtigen Tiefen des Kontrabasses: die Sarrusophone. Eine Wiederentdeckung mit dem Trio Lézard.
Trio Lézard
Alfredo Barbirolli: Tango du plaisir
Dino Olivieri: J'attendrai
Alfredo Barbirolli: Muy hermosa
Francis Poulenc: L'invitation au chateau
Bohuslav Martinu: Film en miniature
Erwin Schulhoff: Tango
Meyer/Johnston: Mandy Make Up Your Mind
J.S. Bach: 1.Satz aus der Triosonate g-Moll BWV 1030
Alfredo Barbirolli: Sensuel Tango
Igor Strawinsky: Tango
(Aufnahme vom 6. Februar aus dem Kleinen Haus des Hessischen Staatstheaters)
In ihrer wechselvollen Geschichte konkurrierten die Sarrusophone lange mit den Saxophonen. Ravel und Debussy etwa benutzten beide Instrumente gerne als besondere Klangfarben in ihren großen Orchesterwerken. In den 1920ern entdeckten Jazzmusiker das Saxophon und machten es zu einem der meistgespielten Blasinstrumente. Dem Sarrusophon blieb eine solche "zweite Geburtsstunde" verwehrt - zu Unrecht, findet das Trio Lézard und bringt es wieder auf die Bühne: mit Musik der Cabarets und Salons aus dem Paris der 20er Jahre ebenso wie von Johann Sebastian Bach und vielen Geschichten über diese beinahe vergessene Instrumentenfamilie. Zu entdecken im Gesprächskonzert mit dem Trio Lézard beim Hörfest Wiesbaden.
Anschließend:
Schumann: Konzertstück für vier Hörner und Orchester F-Dur op. 86 (Stefan Dohr, Elke Schulze-Höckelmann, Volker Grewel, Thomas Sonnen / Deutsche Kammerphilharmonie / Paavo Järvi)
Bach: Contrapunctus 1-4 aus der Kunst der Fuge BWV 1080 (Calefax Reed Quintet)
Sendung: hr2-kultur, "Sarrusophone 2.0", 01.05.2022, 16:04 Uhr.