Die Garstones sind ermordet worden. Dabei waren sie so doch tolerant gegenüber ihrem Personal!

In dieser Geschichte mokiert sich der Autor über den Typ des weißen "Liberalen", der sich – als Kolonialherr - selbst liberal vorkommt Es ist der Siedler und Fabrikant, der Unternehmer und Industrielle, der sich vorgeblich für die Belange der Schwarzen einsetzt und ihnen sogar höhere Löhne zahlt als die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlöhne. Die Schwarzen haben für diese Haltung wenig Verständnis, denn sie glauben, dass es nicht nur um den Lohn, sondern auch um ihre Würde geht. Boden und Würde – hier kehrt das grundlegende Thema Afrikas wieder.

Der Kenianer Ngugi wa Thiong’o, geboren 1938, schrieb zuerst auf Englisch und seit 1977 in Kikuyu, der Sprache seines Volkes. So versteht er sich auch als antikolonialer Schriftsteller und Kulturwissenschaftler. 1977 wurde er wegen des Vorwurfs der subversiven Wirkung seiner Schriften in seiner Heimat Kenia verhaftet. Seit 1982 lebt er im Exil in London. Er gilt schon lange als Kandidat für den Literaturnobelpreis.

Aus: "Verborgene Schicksale"
Von Ngugi wa Thiong’o
Verlag Volk und Welt, Berlin 1977
Sprecher: Werner Rundshagen
Produktion: NDR 1980

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Sendung: hr2-kultur, "Lesung", 14.09.2022, 23:00 Uhr.