Allein gelassen und ohne moralischen Kompass sucht ein Mann im schillernden Kairo der 1950er Jahre nach Rache und gerät in eine kriminelle Abwärtsspirale.

Den Reichen nehmen und den Armen geben, das erschien Said Muhran früher als gerecht. Nun kommt "der Dieb" nach vier Jahren aus dem Gefängnis, und die Welt hat sich verändert. Die Revolution vom Juli 1952 hat die Besitzverhältnisse auf den Kopf gestellt. Tief saugt unser Held den trügerischen Geruch der Freiheit ein. Dann macht er sich auf den Weg durch das pulsierende Kairo mit seinen hochaufragenden Moscheen, der Hektik der Straßen und dem frischen Duft der Gärten. Denn: Die Zeit der Abrechnung mit "den Hunden", die er für sein Schicksal verantwortlich macht, ist gekommen.

Nagib Machfus, geboren 1911 in Kairo und ebenda 2006 verstorben, gilt als "Vater des ägyptischen Romans". Sein Werk umfasst mehr als vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen. "Der Dieb und die Hunde" erschien 1961 im Original und wurde 1986 ins Deutsche übertragen. 1988 erhielt Machfus als erster Nordafrikaner den Literaturnobelpreis.

Nagib Machfus: Der Dieb und die Hunde
Aus dem Arabischen von Doris Kilias (verh. Erpenbeck)
Unionsverlag Zürich
Sprecher: Ernst-August Schepmann
Produktion: hr 1989

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Diese Lesung ist auch im ARD-Radiofestival um 23:03 Uhr zu hören.

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Sendung: hr2-kultur, "Lesung", 09.09.2022, 9:00 - 9:30 Uhr.