hr2-kultur | Lesung Ursula Krechel

Für ihren Roman "Landgericht" wurde sie vor zehn Jahren mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet: Ursula Krechel wurde 1947 in Trier geboren und lebte lange Jahre in Darmstadt und im Frankfurter Westend. Wir senden fünf Erzählungen, die auf ganz unterschiedliche Weise ihr literarisches Schaffen widerspiegeln – zum 75. Geburtstag der vielseitigen Schriftstellerin.

Zum Audio in der ARD-Audiothek.

"Landgericht" und in ihren beiden anderen Romanen "Shanghai Fern Von Wo" (2008) und "Geisterbahn" (2013) befasst sich Ursula Krechel immer wieder mit Exilerfahrung und Verbrechen im Nationalsozialismus. Ihre Figuren sind beispielsweise ein jüdischer Richter, der nach zehn Jahren Exil seine Arbeit in Deutschland wieder aufnimmt oder eine Sinti-Familie, die vom Überleben über Generationen gezeichnet ist. Doch Ursula Krechel hat nicht nur wunderbare Romane, sondern auch Essays, Theaterstücke und Gedichte geschrieben. In den Erzählungen, die wir anlässlich ihres Geburtstags senden, wird besonders die Vielschichtigkeit der Autorin sicht- und hörbar.

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Lesung in hr2-kultur: 05.12.-09.12.2022 (5 Folgen)
Montag-Freitag 09:05 Uhr, Wiederholung um 14:30 Uhr.

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Sizilianer des Gefühls

Wir beginnen die Woche mit einem Ausschnitt aus der Erzählung "Sizilianer des Gefühls", gelesen von Ursula Krechel. Die Protagonisten Joseph und Margarete lernen sich während der Nazizeit kennen. Aber kennen sie sich wirklich? Die Geschichte mündet in einer Hochzeit. Sendedatum 5.12.

Institut für künstliche Augen

Eine Augenärztin und ein rätselhaftes kleines Mädchen, das davonläuft. Was hat es mit dem befleckten Perserteppich und dem Institut für künstliche Augen auf sich? Gelesen von Ellen Schulz. Sendedatum 6.12

Zucker, die Lähmung der Moleküle

Wer hortet in der WG den Zucker? Ist er schädlich für den Organismus? Und was hat Zucker für Auswirkungen auf die Beziehungen der Menschen? Gelesen von Gertraud Heise Sendedatum 7.12

Ortlosigkeit. Stucktröstung.

In diesem Essay beschäftigt sich Ursula Krechel mit der Autorin Ingeborg Bachmann, der Pathologisierung des Weiblichen, das Krankmachende der Normalität und über einen Kronleuchter, den Ingeborg Bachmann in ihrer Wohnung zurückgelassen hat. Gelesen von Ursula Illert Sendedatum 8.12

Die Papsttochter

Die Protagonistin sucht einen Advokaten. Erst in seinem Haus, dann in der Fahrschule, auf dem Friedhof und schließlich in einem Gasthaus. Sie hat eine Frage an ihn. Es geht um ihren Vater. Gelesen von Ursula Krechel Sendedatum 9.12