In ihrem Heimatland Simbabwe steht die Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga vor Gericht, weil sie öffentlich institutionelle Reformen für ihr Land forderte. Dennoch gibt sie den Kampf nicht auf und schreibt für eine bessere Welt. So auch in ihrem neuesten Roman 'Überleben'.

Tambudzai lebt arbeitslos in einem heruntergekommenen Hostel in der Innenstadt von Harare und macht sich Sorgen um ihre Zukunft. Bei jedem Versuch, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, wird sie mit neuen Demütigungen konfrontiert. Der schmerzhafte Kontrast zwischen der Zukunft, die sie sich ausgemalt und für die sie hart gearbeitet hatte, und ihrer aussichtslosen (Alltags-)Realität, führt sie in die Verzweiflung und an einen Wendepunkt… Die Schriftstellerin Tsitsi Dangarembga geht in ihrem Buch 'Überleben' der Frage nach, was es heißt, in einer postkolonialen Gesellschaft als schwarze gebildete Frau zu überleben – in einem Land, das jede Hoffnung verloren hat und politisch wie wirtschaftlich am Boden liegt. Am 17. Juni war sie im Frankfurter Haus am Dom zu Gast und sprach über ihr Buch und ihren Einsatz für politische Reformen.

Ihr Debütroman „Aufbrechen“ wurde von der BBC in die Liste der 100 Bücher aufgenommen, die die Welt verändert haben; 2021 erhielt Tsitsi Damgarembga den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Dangarembga ist außerdem Filmemacherin, Gründerin und Direktorin des „Institutes of Creative Arts for Progress in Africa Trust“ sowie politische Aktivistin. Sie lebt in Harare, Simbabwe.

Dr. Lisa Straßberger, Studienleiterin im Referat Literatur, führt das Gespräch mit Tsitsi Dangarembga, gerne auch mit Fragen und Beiträgen aus dem Saalpublikum. Außerdem liest die Autorin aus ihrem Buch „Überleben“. Im Literaturland Hessen senden wir einen gekürzten Mitschnitt der Veranstaltung.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 21.08.2022, 12:00 Uhr