Ob Raubkunst oder koloniale Schädelsammlungen: Die Frage, wie Museen mit problematischen Ausstellungsstücken und Tabuthemen umgehen, stellt sich in der vergangenen Zeit immer häufiger. Welche Möglichkeiten gibt es für einen angemessenen Umgang, und was können Museen damit für unser Weltverständnis leisten?

Um das Thema »Korrekt? Vom Umgang mit sensiblen Inhalten und Objekten« ging es bei der diesjährigen Fachtagung des Arbeitskreises selbständige Kultur-Institute e.V. (AsKI), die am 26. und 27. September im Freien Deutschen Hochstift Frankfurt stattfand. Eine breite Themenpalette wurde dabei verhandelt: Wie wirken aktuelle Diversitäts- und Gender-Debatten auf die kuratorischen Leitlinien einer Ausstellung zum Thema Liebe? Wie verfahren mit dem kolonialen Erbe in Museen? Wo sehen Ausstellende die Grenzen von Satire? Wie umgehen mit ideologiegeschichtlich belasteten Objekten und Beständen im Museum oder im Archiv?

Über diese Fragen unterhielten sich in einer Podiumsdiskussion am 26.9. im Goethehaus Prof. Dr. Daniel Hess, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg, Dr. Christopher A. Nixon, Philosoph, Komparatist und freier Kurator, TU Dresden, Kristina Scheelen-Nováček, Anthropologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Anatomie und Embryologie der Universitätsmedizin Göttingen, und Dr. Dirk Pörschmann, Direktor des Museums für Sepulkralkultur, Kassel. Es moderierte Doris Renck von hr2-kultur.

Der Gesprächsabend war Teil einer vom Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI ausgerichteten internen Tagung, wir senden einen gekürzten Mitschnitt.

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 09.10.2022, 12:04 Uhr