Am 22. Januar 1945 starb die Dichterin Else Lasker-Schüler in Jerusalem im Exil. Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 war sie als Jüdin, wie viele andere Schriftsteller und Intellektuelle, gezwungen Deutschland zu verlassen. Überstürzt reiste Else Lasker-Schüler zunächst nach Zürich, wo sie in bitterer Armut lebte.

Als ihr 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, emigrierte sie nach Palästina, wo sie, wie in der Schweiz auch, nur durch die finanzielle Unterstützung von Freunden und Mäzenen existieren konnte. Das Morgenland, nach dem sie sich immer gesehnt hatte, wurde schließlich zum Ort ihrer Heimatlosigkeit.

In einer Radioproduktion aus dem Jahr 1966 zeigen wir Else Lasker-Schülers Jahre im Exil. Die Dokumentation thematisiert auch ihr dichterisches Spätwerk, das vom Leben in der Fremde, persönlicher Verzweiflung und der politischen Katastrophe in Europa geprägt ist.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze", 27.08.2022, 14:00 Uhr.