George Maciunas, der das Wort Fluxus in die Kunstszene hievte, brachte Kompositionen von New York und anderswo mit nach Wiesbaden, wo im September 1962 Fluxus – Internationale Festspiele Neuester Musik mit zahlreichen (Ur-)Aufführungen stattfanden, u.a. auch die Zertrümmerung eines Flügels.

Mit dieser Aktion stellten sich die Fluxus-Künstler gegen das traditionelle Repertoire der Musik und brachten zugleich real-konkrete Klangereignisse hervor, die bislang nicht als hörenswert gegolten hatten. Und Wiesbaden wurde zur Wiege von Fluxus. Für manche ist die hessische Landeshauptstadt nach wie vor die Residenz von Fluxus. –

Wolf Vostell
Rebellion der Verneinung
Der Aktions-, Happening- und Fluxus-Künstler Wolf Vostell (1932-1998) realisierte im Jahr 1969 zwei Radiostücke: "Hundertmal hören und spielen" für den Westdeutschen Rundfunk und "Rebellion der Verneinung" für den Hessischen Rundfunk. Beide sorgten bei den Zuhörern für große Irritationen, besonders die hr-Sendung. Die Hörfunk-Collage Vostells, bestehend aus Thesen, Gedanken und Textschnipseln über den Stand des kulturellen Bewusstseins, provozierte einen Polizeieinsatz. Die Frankfurter Ordnungshüter versuchten das Rundfunkgebäude zu stürmen, da man vermutete, der hr sei von Revolutionären besetzt. Thomas Kirdorf hat die Vorgänge von 1969 über drei Jahrzehnte später in einem eindrucksvollen Feature rekonstruiert.

Regie: Horst H. Vollmer
Sprecher: Jochen Breiter
hr 1969 | 31 Min.

Im Anschluss:

Thomas Kirdorf
Der Schock aus dem Radio
Mit Werner Hess (ehem. Intendant des hr), Horst H. Vollmer (Regisseur), Jochen Breiter (Sprecher), Uwe Schulz (verantwortlicher Redakteur) von "Rebellion der Verneinung"
hr 2005 | 23 Min.

Sendung: hr2-kultur, "Archivschätze",17.09.2022, 14:04 Uhr.