"Ich muss raus aus dieser Kirche, weil ich meinen Glauben retten will. Weil ich Mensch bleiben will." So begründete Andreas Sturm, der Generalvikar des Bistums Speyer, Mitte Mai seinen unvermittelten Austritt aus der Katholischen Kirche und seinen gleichzeitigen Übertritt in die Alt-Katholische Kirche.

Andreas Sturm war als Verwaltungschef der Diözese einer der besonders einflussreichen Kirchenmänner Deutschlands und hatte sich zum Gesicht einer reformfähigen Kirche entwickelt.

Deshalb hat sein Austritt Schockwellen von Betroffenheit hervorgerufen, die bis in die höchsten Bischofskreise in Deutschland zu spüren sind. Sturm war für viele reformorientierte Katholikinnen und Katholiken zu einer Identifikationsfigur geworden. Als Hauptgrund seiner Entscheidung nannte er nun: Er habe den Glauben daran verloren, dass sich die Kirche ändern werde.

Die hr-Kirchenredakteure Lothar Bauerochse und Klaus Hofmeister fragen nach: Warum sind die Reformperspektiven aus seiner Sicht so düster? Und warum hat er nicht seine Machtfülle als Generalvikar genutzt, um wenigstens im Bistum Speyer ein anderes Bild der Kirche zu verwirklichen?

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Sendung: hr2-kultur, "Camino", 03.07.2022, 11:30 Uhr.