Vor 300 Jahren, zu Ostern 1722, wurde Rapa Nui erstmals von Europäern betreten und damit – im kolonialen Sinn – "entdeckt". Gleich die erste Begegnung mit den Europäern verlief tödlich für die indigene Bevölkerung, deren Insel fortan auf allen Karten der Welt einen Namen bekommen sollte, gegen den sie sich bis heute nicht wehren kann: Osterinsel.

Mysteriös blieb bis heute, wie und warum auf dem Eiland inmitten des Stillen Ozean, 3.800 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt, die steinernen Moai-Figuren entstanden sind und wer sie vom Sockel stürzte. Die Europäer schätzten die jahrhundertealte Religion und Kultur der Polynesier gering und konnten lange nicht glauben, dass die Inselbewohner:innen selbst die riesigen Steinköpfe errichtet hatten.

Mittlerweile gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse darüber. Ungeklärt aber ist bis heute, ob es sich bei den riesigen beinlosen, halb Mensch, halb Gott ähnlichen Wesen ausschließlich um aus Stein gehauene Ahnenverehrung gehandelt hat.

Ein Beitrag von Michael Marek.

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Sendung: hr2-kultur, "Camino", 07.08.2022, 11:30 Uhr.