Bach ist so etwas wie ein Lebenselixier für Víkingur Ólafsson. Seit klein auf begleitet ihn der Barockmeister. Richtig begriffen habe er ihn aber erst im Erwachsenenalter, als er erkannt habe, dass dieser Komponist nicht allein "ein grandioser Architekt" ist, sondern "auch einer der größten Klangpoeten aller Zeiten".
Durch Bach, so der Isländer, habe er gelernt, diszipliniert und auf den Punkt zu sein, komplexe Strukturen zu durchschauen, aber gleichzeitig der Fantasie freien Lauf zu lassen. Es sei der Schlüssel zu seiner künstlerischen Selbstfindung gewesen. Wenn Víkingur Ólafsson zum ersten Mal mit einem Rezital unser Gast ist, setzt er dessen "Goldberg-Variationen" aufs Programm und erschließt dem Publikum intensive Einblicke in sein ganz eigenes Bachverständnis.