In diesem Jahr feiert der Staat Israel seinen 75. Geburtstag. Aber noch nie, meint der Historiker Michael Brenner, stand das Land vor einem inneren Bruch wie heute. Der Professor für "Jüdische Geschichte und Kultur" an der Universität München, geboren 1964 als Sohn von Holocaustüberlebenden, sieht die aktuelle politische Entwicklung unter der rechts-religiösen Regierung mit Sorge.

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"Jüdische Geschichte ist nicht nur Verfolgungsgeschichte." | Michael Brenner über Israel und die Geschichte der Juden

Michael Brenner
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Der Münchner Historiker beschreibt im hr2-Doppelkopf-Gespräch die israelische Gesellschaft als gespalten zwischen säkularen Israelis, die vor allem in Tel Aviv leben, und den in Jerusalem dominierenden orthodoxen Juden, deren Einfluss auch demographisch wächst, weil sie mehr Kinder bekommen als die liberalen Israelis.

Michael Brenner ist auch Direktor des 'Center for Israel Studies' an der American University in Washington. Die Geschichte der Juden und die Gründung Israels hat ihn schon früh beschäftigt. Schon als Schüler gewann er einen Preis für seine Erforschung der NS-Zeit in seiner Heimatstadt Weiden/Oberpfalz. Später studierte er Geschichte in Heidelberg, Israel und den USA, wo er über die "Jüdische Kultur in der Weimarer Republik" promovierte. Sein Blick als Autor und Wissenschaftler richtet sich nicht nur auf den Holocaust, sondern auf die jahrtausendlange Geschichte der Juden, insbesondere auch der Juden in Deutschland.

Gastgeber: Jochen Rack

Musikinhalt dieser Sendung:
Trio Kali Gari: Ich fühl mich nicht zuhause
Bob Dylan: Talkin' Hava Negeilah Blues
Arik Einstein: Ani V'eAta

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Lesetipp:

Michael Brenner: Traum und Wirklichkeit des Jüdischen Staates. Von Theodor Herzl bis heute. C.H Beck Verlag München 2016

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Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 28.06.2023, 12:05 Uhr.