Alf Haubitz

Welche Musik hören Sie unter der Dusche oder in der Badewanne? 

Quietsche-Ente

Keine. In der Badewanne lese ich mit den Ohren unter Wasser. Da höre ich dann nur mein Quietscheentchen. Nein, ich singe nicht unter der Dusche, sonst würden sich Kacheln von der Wand lösen.

Welche prominente Persönlichkeit würden Sie gerne treffen?

Georg Flegel: Imbiss mit Spiegeleiern

Den Urzeitmenschen, dessen Mammuts in der Höhle großartig gemalt sind;
Georg Flegel, dessen Stillleben das Herrlichste sind, was ich in Museen gesehen habe;
Francisco Goya, siehe Flegel;
Gustav Mahler, dessen Musik ich verehre und dessen Liebesleid ich nachvollziehen kann;
Leonard Bernstein, dessen herrliche Musical-Opern nichts von ihrer politischen Brisanz verloren haben und dessen mitreißende Vermittlung von Musik mir Vorbild ist;
Yves Klein, bei dessen Körper-Performances mit viel blauer Farbe ich gern dabei gewesen wäre;
Martin Kippenberger, dessen vordergründiger Witz seine tiefe Menschlichkeit in seiner Kunst oft übertüncht;
Matthias Brandt, dessen große Ernsthaftigkeit mit Augenzwinkern ich bei seinem Spiel bewundere, insbesondere bei "Babylon Berlin";
Senta Berger, Iris Berben, Hannah Schygulla, Constanze Becker, Katharina Bach und viele andere waren schon bei mir im Studio zu Gast, gerne wieder!

Welche Musikstücke machen Ihnen gute Laune?

"Le nozze di Figaro" an der MET in New York

Das Divertimento von Béla Bartók und seine Kinder-Klavierstücke. Und die frivolen Hochzeitskantaten von Telemann natürlich. Die Sonaten von Domenico Scarlatti, die so leicht daherkommen, aber so schwer zu spielen sind. Und der Chor der Spinnerinnen aus Wagners "Holländer". Und der zweite Satz aus Beethovens 5., "Es führt über den Main eine Brücke aus Stein, wer darüber will geh'n, muss im Tanze sich drehen." Barock- und Mozart-Opern, wenn sich alle kriegen. Und alles von Iro Rantala, Brad Mehldau, Amy Winehouse, Regina Spektor, früher auch Billy Joel und Joe Jackson, ganz früher Reinhard Mey.

Welches Buch lesen Sie an einem langen Wochenende?

Freitag abend: Kochbücher zur Vorbereitung auf die Gäste am Samstag
Samstag vormittag: "Wie putze ich richtig?"
Sonntag nachmittag: Das Buch, dessen Autoren/in ich am Montag zu Gast habe

Warum moderieren Sie gerne? 
Was gefällt Ihnen an ihrem Beruf besonders gut?

Hörfunkstudio hr2-kultur

Gute Fragen!
Ich möchte informieren, bilden, unterhalten und auf Dinge aufmerksam machen, von denen viele Menschen keine Ahnung haben (wie ich auch selbst). Ich habe keine Angst vor harten Themen und angeblich schwierigen Gästen (Ausnahmen kennen die Kolleg*innen ...) und versuche viel eigene Neugier, "dumme" Fragen, Mutterwitz und Originalität zu transportieren.

Ich bin der Vertreter der Hörer*innen, also frage ich, was sie interessieren könnte. Vor Nachrufen komme ich oft ins Schlucken, das kann man am Radio ruhig merken, dass da ein Mensch mit Gefühlen sitzt. Und eine meiner Grundregeln lautet: "Kill your darlings!": Die vorher bei Schreiben super besten und total lustigen Gags oder Pointen lasse ich inzwischen am Mikrofon einfach weg, es funktioniert!

Was mir besonders gefällt? Dass ich klüger aus dem Studio herausgehe als ich hineingegangen bin. Und wenn's gelingt, ich also im "Flow" bin und das "draußen an den Empfangsgeräten" jemand gemerkt hat.