Karl Corinos Beiträge zur DDR-Literatur, die er als Redakteur und Moderator des HR-Hörfunkmagazins „Transit“ zwischen 1973 und 1990 veröffentlichte, sind Zeugnisse einer Epoche - Porträts und Interviews, Rezensionen und Bilanzen. Alles längst „versendet“ oder als Artikel verstreut in Zeitungs-Archiven. Dabei sind diese Geschichten aus vergangenen Zeiten auch für die Nachgeborenen erhellend: Sie erzählen von Klarheit und Mut derer, die öffentlich sagten, was sich so viele in der DDR nicht zu denken trauten. Die als Autoren das Leben in der Diktatur wahrheitsgetreu beschrieben: Reiner Kunze und Wolf Biermann. Erich Loest und Franz Fühmann. Peter Huchel und Wolfgang Hilbig. Thomas Brasch, Jürgen Fuchs und Günter Kunert. Sarah Kirsch und Helga Schubert. Ulrich Plenzdorf und Günter de Bruyn. Zudem spiegeln Karl Corinos Bilanzen der Leipziger Buchmessen, die er seit 1972 besuchte, die Kulturpolitik der SED in der Ära Honecker. Der Autor Roman Grafe hat Karl Corino noch einmal ausführlich befragt und seine Beiträge aus den Archiven zusammengetragen. Das Feature beschreibt Literaturgeschichte, Geschichte des geteilten Deutschlands und Rundfunk-Geschichte.

Autor: Roman Grafe

Quelle: © Hessischer Rundfunk

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