hr2-Kulturgespräch

Susan Neiman ist nicht nur Direktorin am Einstein-Forum in Potsdam, sondern auch eine der profilierten intellektuellen Stimmen in Deutschland. Sie hat umfangreiche theoretische Bücher publiziert, aber auch mit Büchern wie "Warum erwachsen werden" sich populären Themen zugewendet. In ihrem neuen Buch nimmt sie ein viel diskutiertes Thema auf - "Links ist nicht woke". Wokeness ist ein entscheidender Begriff für eine Identitätspolitik, die sich oft für 'links' hält, aber ist das gerechtfertigt? Ist das bereits genug, um auf der linken, emanzipatorischen Seite zu sein? Aufgewachsen in Georgia in Zeiten der Bürgerrechtsbewegung der sechziger Jahre insistiert Susan Neiman zum Beispiel darauf, politisch 'links' zu sein und eben nicht 'linksliberal'. Wokeness wird von neurechten und identitären Bewegungen kritisiert - Susan Neimans Streitschrift erinnert daran, dass sich links verstehende Gruppen oder Einzelne am besten dagegen behaupten können, wenn sie nicht nur über Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit, sondern auch über Macht und ihre ungleiche Verteilung nachdenken. Im Gespräch in hr2-kultur  spricht Susan Neiman darüber, wie woke eigentlich definiert werden kann und was fehlt, um in der politischen Debatte eine überzeugende linke Position zu etablieren.

Sendung: hr2-kultur, "Am Nachmittag", 23.08.2023, 17:15 Uhr