Ein Mann mit Glatze lehnt an einer weiß-rot gestrichenen Bahn und lächelt in die Kamera.

"Das glückliche Geheimnis" ist ein autobiographisches Buch. Das muss man betonen angesichts der Schwemme von autofiktionalen Publikationen. Geiger tritt mit dem Anspruch von unbedingter Wahrhaftigkeit auf, wenn er von einer über Jahrzehnte hinweg verborgen gehaltenen eigenen Leidenschaft erzählt: dem Durchstöbern der Altpapiercontainer in Wien. An den dabei getätigten handschriftlichen Funden schulte der Schriftsteller im Laufe der Zeit seinen Stil, um das Ideal einer möglichst lebensnahen Prosa zu erreichen. "Das glückliche Geheimnis" ist nun selbst das beste Beispiel für die daraus resultierende Meisterschaft der lakonischen Schilderung geworden.

So schreibt die Jury in ihrer Begründung der Verleihung des Rheingau Literatur Preises an Arno Geiger.

Wir senden einen gekürzten Mitschnitt der Preisverleihung vom 24.09. von der Burg Schwarzenstein in Geisenheim-Johannisberg. Andreas Platthaus, der künstlerische Leiter des Festivals, hält die Laudatio.

Arno Geiger, 1968 geboren, lebt in Wien und Wolfurt. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt "Unter der Drachenwand" (Roman, 2018), "Der Hahnenschrei" (Drei Reden, 2019) und "Das glückliche Geheimnis" (2023). Er erhielt u. a. den Deutschen Buchpreis (2005), den Hölderlin-Preis (2011), den Joseph-Breitbach-Preis (2018), den Bremer Literaturpreis (2019) und den in den Niederlanden vergebenen Europese Literatuurprijs (2019).

Sendung: hr2-kultur, "Literaturland Hessen", 30.09.2023, 18:04 Uhr