Portraitfotos der fünf Nominierten nebeneinander geschnitten

Fünf Autorinnen und Autoren sind für den mit 35.000 Euro dotierten "Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte 2024" nominiert. Am 7. Februar stellen sie sich und ihre Texte beim großen Shortlist-Abend im Literaturhaus Frankfurt am Main vor. Insgesamt wurden mehr als 120 Texte für den "Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis" vorgeschlagen. Nilufar Karkhiran Khozani, Elena Messner, Dragica Rajčić Holzner, Konrad H. Roenne und Frank Witzel haben es auf die Shortlist geschafft. Die Jury entscheidet im März über die Vergabe des Wortmeldungen-Literaturpreises, die Preisverleihung findet am 21. Juni in Frankfurt am Main statt. 

"Wie schreibt man über die Revolte der Frauen im Iran, wenn man diesem Land qua Herkunft verbunden, aber doch von ihm als Exilantin in Sprache und Alltag getrennt ist? Wie lässt sich von der Grausamkeit der Tierindustrie erzählen, ohne auf bewährte, abgegriffene Diskursmuster zu verfallen? Wie werden prekarisierte Stimmen, prekarisierte Räume in der Literatur sichtbar, ohne durch den ihnen abgeforderten literarischen Stil neutralisiert zu werden? Und inwiefern ist der Essay Ausdruck der Unmöglichkeit, das eigene Erleben mit dem Weltgeschehen zu überblenden? Die Jury hat sich für eine Shortlist entschieden, die der Suche nach der Form die Frage nach dem Stoff zur Seite stellt. Spürbar wird in allen fünf nominierten Texten, dass das Beharren auf sprachlicher Präzision gerade nicht für einen weltabgewandten Ästhetizismus, sondern vielmehr für das Bemühen einer Literatur steht, auf eine immer stärker polarisierende Wirklichkeit zu antworten", so die Jury zu ihrer Auswahl.