Audio Oliver Kornhoff: Otto Piene macht aus Zerstörung Schöpfung
Der Künstler Otto Piene war ein großer Pionier der internationalen Lichtkunst. Am 18. März 1928 in Laasphe geboren, gründete er 1957 zusammen mit Heinz Mack die einflussreiche Künstlergruppe ZERO. Piene beginnt, mit immateriellen Bildmitteln wie Licht und Schatten, Luft und Feuer zu experimentieren. Seine Feuerbilder sind für Otto Piene: "Überlebensstudien, geformtes aus dem privaten Fegefeuer. Die elementaren Gegensätze von fester Materie. Die Feuergouachen auf Papier ergeben sich mit den Übergängen, Nuancen und prismatischen Realitäten und Irrealitäten der Malerei." Der Akt des Malens mit Feuer ist ebenso intensiv und zerstörerisch, wie das daraus resultierende Werk. Den Malgrund besprüht der Künstler dabei mit dicken Schichten Autolack und entzündet ihn, sodass die Farbe Blasen schlägt und sich Rußspuren auf dem Papier bilden. Es entstehen Werke mit dramatischer Bildwirkung und unverwechselbarem Oberflächencharakter.
Ein weiteres künstlerisches Motiv ist der Regenbogen, der sich als künstlerisches Motiv durch sein gesamtes Werk zieht. 1972 projizierte Piene für die Abschlussfeier der Olympischen Spiele von München einen riesigen Regenbogen in den Nachthimmel. Seine produktive Zusammenarbeit mit Technikern und Naturwissenschaftlern eröffnete der Kunst neue Perspektiven, die auch heute noch Künstler wie Olafur Eliasson beeinflussen. Seine Arbeiten sind auf der ganzen Welt in mehr als 200 Museen und öffentlichen Sammlungen vertreten. Bedeutende Preise wie der "Leonardo da Vinci World Award of Arts" des Weltkulturrats rühmen sein Werk. Heute vor 10 Jahren ist Otto Piene gestorben.
Sendung: hr2-kultur, "Am Nachmittag", 17.07.2024, 17:10 Uhr