Kaleb Erdmann

Bruckner und seine Partnerin Vero suchen das richtige Beziehungsmodell, den richtigen Wohnort, den richtigen Job, den richtigen Wohnzimmerschrank, kurz: das richtige Leben. Seit mehr als zehn Jahren sind die beiden ein Paar, jetzt ist ein Baby unterwegs, auf das sich beide freuen. Und das sie zum Nachdenken bringt.

Während beide ihre Zweifel still mit sich verhandeln, bewegen sie sich räumlich in einer Zugodyssee aufeinander zu: Vero kommt aus Mannheim, wo sie sich von ihrer Langzeit-Affäre trennen wollte – jetzt, wo sie Mutter wird, muss sie schließlich Klarheit schaffen.

Kaleb Erdmann skizziert diesen ebenso stillen wie existenziellen Kampf mit melancholisch-komischem Gespür und einer außergewöhnlichen Beobachtungsgabe temporeich und ohne Punkt und Komma. Die wechselnden Perspektiven und die radikal mündliche Erzähltradition machen wir sind pioniere zu einem rasanten, lakonischen, aber auch sehr lustigen Roman, der gleichermaßen etwas Tastendes und unendlich Zartes hat.

Kaleb Erdmann, Jahrgang 1991, studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, sowie Politikwissenschaften und Politische Theorie in München und Frankfurt am Main. Er war Finalist des open mike und wurde für sein Theaterstück "Unten" für den Retzhofer Dramapreis nominiert. "wir sind pioniere" ist sein erster Roman. Dafür wurde er jetzt mit dem Debutpreis der Lit-Cologne ausgezeichnet.