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Und jetzt hatten die Sternbilder Namen

Ein dunkler Ort. Ich sehe nur schwarz, nichts sehen. Kein Mensch, kein Tier, nichts, was ich sehen, fühlen oder hören kann. Nur ich und der dunkle Ort… Keiner der bei mir ist, keiner der mit mir redet, keiner der mich auch nur aus der Ferne ansieht. Nur ich und das schwarze… Viel zu tun hab ich hier oben auch nicht. Ich schwebe hier herum und kann auch frei sein, jedoch alleine. Doch dann sehe ich vor mir, neben mir, über mir oder unter mir, ich weiß es nicht… ein anderes Licht. Und plötzlich ist das schwarze, in dem ich Jahr für Jahr alleine war, ein kleines bisschen heller. Ich bin endlich nicht mehr alleine. Ich kann frei sein, doch jetzt mit einem anderen Stern. Ich kann mit ihm reden, Zeit verbringen oder nur schweigen, aber ich bin nicht mehr alleine. Nach und nach kommen immer mehr Sterne zu uns und der dunkle Ort der mich einst eingeengt hat, ist jetzt nur noch der Hintergrund von mir und den anderen strahlenden Sternen. Wir Sterne bilden Universen, Planeten, Kometen, die man von einem Planeten nur als kleinen Lichtstrahl erkennen kann. Seitdem die anderen Sterne bei mir sind, ist das Gefühl von Einsamkeit weg. Wenn Menschen zu uns hinauf schauen, bekommen sie dank uns Nachts ein wunderschönen Sternhimmel. Wir Sterne bilden klare Sternbilder für alle, die uns sehen und uns anrufen.

Chiara Cortazzo