In diesen Tagen feiert Frankfurt am Main mit einem großen Demokratiefest das 175-jährige Jubiläum des ersten gesamtdeutschen Parlaments in der Paulskirche. Wie war das Lebensgefühl, der Zeitgeist und die Stimmung in der Stadt im Mai 1848. Und welche Rolle spielten Jacob Grimm und Ludwig Uhland als Abgeordnete im Paulskirchen-Parlament.
Frankfurt feiert 175 Jahre Paulskirche, die Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland. Auch an der Textorschule, einer Grundschule in Frankfurt-Sachsenhausen, werden Mitbestimmung und Demokratie groß geschrieben. Die Kinder lernen im sogenannten Schülerparlament demokratische Prinzipien.
Wenn die Frankfurter Septemberaufstände von 1848 als historisches Ereignis nacherzählt werden - und zwar als Komödie, gerät das in der Volksbühne zum Portrait jener Menschen, die heute als tapfere Revolutionäre gelten: Ein Spiel mit Typen, Feige, Heroische, Bigotte, Schwärmer, Naive, Mitläufer und Heldenhafte. Tja, Revolutionen sind für die, die sie machen, alles andere als lustig - Rainer Dachselt hat mit dem Historiker Thomas Bauer Verhörprotokolle entziffert - heraus kommt ein Verwirrspiel anhand historischer Fakten. Ein lautes, unterhaltendes, jedoch authentisches Spektakel mit großem Lerneffekt. Als ob merr debei gewese wär'!
Demokratie ist vielfältig und hat eine lange Geschichte, die man aktuell auch im Historischen Museum Frankfurt erleben kann: Die Kuratorin Dorothee Linnemann hat eine Themen-Tour durch die Sammlung entwickelt: Seit dem Wochenende kann man dort den Spuren "Frankfurter Demokratiegeschichte(n)" folgen. 30 Exponate erzählen von der 1848er-Revolution und das politische Ringen der Nationalversammlung.
Die Frankfurter Tage der Demokratie haben begonnen. Wir sprechen über "Zumutung Demokratie". Unter diesem Titel hat Sophie Schönberger einen Essay geschrieben. Professorin für Öffentliches Recht, Kunst- und Kulturrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Ko-Direktorin des Instituts für Parteienrecht und Parteienforschung.
Was können wir von 1848 lernen? Welche Ansätze spielen für unsere Gegenwart eine Rolle? Thomas Gebauer, Initiator der Plattform "Global Assembly" hat Vertreter der globalen Zivilgesellschaft eingeladen, um in einer "Globalen Versammlung" über die Herausforderungen der Gegenwart zu diskutieren. Welche Werte verbinden uns und wie können Gesellschaften zu einem transnationalen Ethos finden , das verschiedene Lebbenswelten verbindet?
Heinrich von Gagern war so etwas wie der Popstar des Paulskirchenparlaments. Das sagt der Gagern-Biograf Torsten Weigelt über den ersten Präsidenten der Nationalversammlung von 1848. Und doch gilt genau jener Heinrich von Gagern bei manchen Historikern heute eher als ein Verhinderer als Förderer der Demokratie, für die das erste frei gewählte Parlament in der deutschen Geschichte ja sonst steht.
(Wdh. vom 17.03.2023)
Nach den Schlachten von Jena und Auerstedt im Jahr 1806 gab es bald kein Gebiet mehr im ehemaligen Heiligen Römischen Reich, das nicht im Machtbereich Napoleons lag. Der führte den „code civil“ ein und bildete größere Regierungseinheiten mit straffer Verwaltung. Auch Preußen begann sich unter dem Druck der Niederlage auf verschiedenen Gebieten zu reformieren. Doch 1813 endete die Vormachtstellung Napoleons mit der Völkerschlacht von Leipzig. Auf dem Wiener Kongress verabschiedeten daraufhin die europäischen Großmächte unter dem Vorsitz des Fürsten von Metternich die politische Neuordnung Europas. Steigende soziale und politische Unzufriedenheit führte jedoch 1848 zur Märzrevolution.
Am 18. Mai 1848 versammeln sich in der Frankfurter Paulskirche die Mitglieder des ersten gesamtdeutschen Parlaments, um über eine freiheitliche Verfassung und die Bildung eines deutschen Nationalstaats zu beraten. Es ist das erste Mal in der Geschichte Deutschlands, dass eine demokratische Verfassung verabschiedet wird – und damit die Initialzündung für die Demokratie in Deutschland. Aus diesem Grunde feiern wir am 18. Mai diesen historischen Stichtag. Seither gilt die Paulskirche in Frankfurt als Wiege der deutschen Demokratie.
Die neue Ausstellung im Deutschen Romantik-Museum wendet sich den republikanischen Bestrebungen von 1848 zu: Unter dem Titel "Romantik und Parlamentarismus - Jacob Grimm und Ludwig Uhland in der Frankfurter Paulskirche" werden zwei Historiker und Literaten vorgestellt, die eigentlich als Vertreter der Romantik gelten. Dabei gilt die Romantik bis heute – vor allem in ihrer Spätphase – als rückwärtsgewandt, modernefeindlich und politisch reaktionär...
Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr für die Demokratie - wir feiern 175 Jahre Nationalversammlung. In der Frankfurter Paulskirche hatten sich die Mitglieder des ersten gesamtdeutschen Parlaments versammelt - und knapp ein Jahr später die Reichsverfassung mit den Grundrechten des Deutschen Volkes verabschiedet, die auch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland geprägt hat. In Frankfurt wird groß gefeiert - kurz davor gibt es noch die Frankfurter Tage der Demokratie vom 12. bis 17. Mai - initiiert und geplant vom Netzwerk Paulskirche.
Die "Woche der Meinungsfreiheit" stellt vom 3. Mai bis 10. Mai 2023 zum dritten Mal die Bedeutung der Meinungsfreiheit und lebendiger Debatten für eine freie, demokratische Gesellschaft in den öffentlichen Fokus.
Die Feierlichkeiten zum 175jährigen Jubiläum der Paulskirchenverfassung beginnen. Einen Festakt gab schon, in Kelkheim. Auf dem Hofgut Hornau residierte die Familie der Freiherren von Gagern, die eine große Rolle in der 48er Revolution spielten. Zum Festakt hatte sich prominenter Besuch angesagt, Bärebl Bas. Die SPD-Politikerin über die von Gagerns, die 48er, aber auch über die notwendige Weiterentwicklung der Demokratie heute.
Im kommenden Jahr feiert Frankfurt die Geburtsstunde der deutschen Demokratie. 175 Jahre ist es dann her, dass in der Paulskirche das erste gesamtdeutsche Parlament zusammentrat. Was in Frankfurt rund um die Nationalversammlung vor sich ging, das zeigt jetzt die Ausstellung "Auf die Barrikaden" im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte.