Es ist ein Ort der Begegnung, des Kulturaustauschs und der Toleranz. Und vor allem ein Ort für Kinder und Jugendliche und ihre Bücher. Auf Schloss Blutenburg in München gibt es zum Beispiel einen James-Krüss-Turm, ein Michael-Ende-Museum und ein Erich-Kästner-Zimmer. Die Internationale Jugendbibliothek, kurz IJB, ist weltweit die größte ihrer Art mit einem Bestand von über 600.000 Kinder- und Jugendbüchern in 250 Sprachen und jährlich 40.000 Besucher*innen. Leiterin des "Bücherschlosses" für Kinder und Jugendliche ist seit 2007 Christiane Raabe.

Gegründet wurde diese Spezialbibliothek im Deutschland der Nachkriegszeit mit einem völkerverbindenden, friedensstiftenden Anliegen. Was damals vielen wie ein "Zirkus" erschien, ist auch heute noch ein Ort lebendiger, interkultureller Literaturvermittlung für Kinder, Jugendliche und interessierte Erwachsene.

Direktorin Christiane Raabe, die selbst in einer berühmten Bibliothek aufwuchs, erzählt im "hr2-Doppelkopf" über die verschiedenen Ausstellungen und Angebote, über die Projekte und Forschungen dieser einzigartigen Kulturstätte, aber auch welche Bücher sie mit geflüchteten Kindern lesen würde. Und sie berichtet von den Anfängen der Bibliothek und ihrer Gründerin, der jüdischen Kinderbuchautorin und Journalistin Jella Lepman, die nach dem Zweiten Weltkrieg einen Ort für die durch die NS-Zeit traumatisierten und indoktrinierten Kinder schaffen wollte.

Gastgeberin: Juliane Spatz

Musikinhalt dieser Sendung:
Gianmaria Testa & Giovannone: Il Viaggio
Neneh Cherry & Youssou N'Dour: 7 Seconds
Jan Garbarek: Twelve Moons

Weitere Informationen

Lesetipp:

Jella Lepmann: Die Kinderbuchbrücke /Antje Kunstmann Verlag 2020/25 Euro

Ende der weiteren Informationen

Wiederholung eines Gesprächs vom Mai 2022.

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 15.11.2022, 12:05 Uhr.