Doron Rabinovici ist bekannt für seine entschiedenen Positionen gegen Rassismus und Antisemitismus. Der Historiker und Schriftsteller wurde 1961 in Tel Aviv geboren und lebt seit seinem 3. Lebensjahr in Wien. In seinem neuen Roman "Die Einstellung" thematisiert Doron Rabinovici den Zusammenhang zwischen Populismus und Medien.

In der Geschichte um den rechtsextremen Politiker Ulli Popp beschreibt er eine politische Öffentlichkeit, die immer weniger auf Qualitätsjournalismus setzt, sondern zunehmend auf soziale Medien und den Druck des Boulevards reagiert.

Im "hr2-Doppelkopf" spricht der österreichische Autor über verschiedene Formen des "neuen Antisemitismus" und wie dieser Elemente des "alten Antisemitismus" in seine Ideologie integriert. Im Gespräch mit dem Historiker und Romanautor geht es zudem um die Frage, was es bedeutet, wenn wir keine Zeitzeugen der Shoah befragen können. Und schließlich erzählt Doron Rabinovici, auf welch abenteuerliche Weise seine Mutter das Konzentrationslager überlebt hat und wie er sein eigenes Jüdisch-Sein als Teil der "jüdischen Schicksalsgemeinschaft" erfährt.

Gastgeber: Thomas Plaul

Musikinhalt dieser Sendung:
Les Vents Français: Sechs Bagatellen, Bagatelle Nr. 1: Allegro con spirit (György Ligeti)
Oscar Peterson Trio: You look good to me (Clement Wells)
Szymanowski Quartett: Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 3, Poco lento, sostenuto (Szymon Laks)

Weitere Informationen

Literaturhinweis:

Doron Rabinovici: "Die Einstellung", Roman, Suhrkamp 2022, 24 Euro.
Schoschona Rabinovici: "Dank meiner Mutter". S.Fischer Verlag 2005, Preis: 8,99 Euro

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Wiederholung eines Gesprächs vom Oktober 2022.

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 31.03.2023, 12:05 Uhr.