Heimat ist sein Lebensthema. Manche sagen, der Filmemacher Edgar Reitz habe die Heimat von Blut- und-Boden-Geruch der Nazis befreit, mit seiner legendären TV-Heimat-Trilogie "Heimat" sei er zum Therapeuten der Deutschen geworden. Der Regisseur und Autor wird am 1. November 90 Jahre alt. hr2-kultur gratuliert mit der Wiederholung eines Doppelkopf-Gespräches.

Edgar Reitz kommt selbst aus dem Hunsrück, wo seine berühmten Filme spielen. Sein Vater war Uhrmacher. Vielleicht hat er deswegen eine besondere Affinität zu der Zeit: Zeit, die vergangen ist und Zeit, die noch bleibt.

Heute lebt Edgar Reitz in München. Mitte der 50-er Jahre ging er dorthin, um zu studieren: Germanistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte. Daraus hat er mehrere Berufe gemacht: Kameramann, (Drehbuch)-Autor, Regisseur. Der Weggefährte von Alexander Kluge gründete eine Filmklasse in Ulm und war Professor an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Mit rund 40 Auszeichnungen ist der "Zeitbewahrer" für sein Schaffen geehrt worden, darunter der Grimme-Preis, den Deutschen Filmpreis, das Bundesverdienstkreuz und die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz.

In Doppelkopf spricht Edgar Reitz über den Begriff der Heimat, über Film und über die Zeit. Und über den Nachfolgefilm zur TV-Trilogie "Die andere Heimat. Chronik einer Sehnsucht", in dem wieder die Familie Simon aus dem fiktiven Hunsrück-Dorf Schabbach im Mittelpunkt steht.

Gastgeberin: Karin Roeder

Musikinhalt dieser Sendung:
Ensemble Michael Riesler: Zeitloser Duft
Salome Kammer: Song Of The Rhineland
Nikos Mamangakis: Schabbach

Weitere Informationen

Lesetipp:

Edgar Reitz: Filmzeit, Lebenszeit. Erinnerungen. Rowohlt Berlin, Berlin 2022
Edgar Reitz: Die andere Heimat. Chronik einer Sehnsucht. Mein persönliches Filmbuch. 2. Auflage. Schüren, Marburg 2013

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Wiederholung eines Gesprächs von 2014.

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 01.11.2022, 12:05 Uhr.