Erinnern ist ihre Lebensaufgabe. Schon seit Jahrzehnten setzt sich Elisabeth Abendroth dafür ein, all die vor dem Vergessen zu bewahren, die dem Nationalsozialismus Widerstand geleistet haben, die den Mut besaßen, sich gegen Terror und Gewalt zu wehren und die Freiheit zu verteidigen. So wie ihr Vater, der Politikwissenschaftler und Jurist Wolfgang Abendroth, der Haft und Folter der Nazis überlebte.

Elisabeth Abendroth kam 1947 in Potsdam, in der damals noch sowjetisch besetzten Zone zur Welt, von wo die Familie kurz darauf vor dem Stalinismus in den Westen floh. Über die Auseinandersetzung um den Frankfurter Börneplatz und den Kampf für das jüdische Erbe der Stadt fand sie zu ihrem Lebensthema. Im hr2-Doppelkopf-Gespräch erzählt Elisabeth Abendroth von ihren Begegnungen mit den Frauen und Männern des Widerstands und Zeitzeugen. Über die Zusammenarbeit mit Überlebenden und Zeitzeugen lernte sie die Auschwitz-Überlebende Trude Simonsohn kennen. Sie wurde ihre Freundin und Biografin. So ist das Buch "Noch ein Glück" entstanden, das 2013 im Wallstein Verlag erschien.

Gastgeberin: Hadwiga Fertsch-Röver

Musikinhalt dieser Sendung:
Yves Montand: Bella Ciao
Gisela May: Das Lied von der Moldau
Shervin Hajipour: Baraye

Wiederholung eines Gesprächs vom Januar 2023.

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 01.08.2023, 12:00 Uhr.