Hartmut Haenchen machte erste musikalische Schritte mitten im zerbombten Dresden als Chorsänger beim Dresdner Kreuzchor. Das System der DDR hemmte den Musiker schon früh. So wird Hartmut Haenchen erst über Umwege Dirigent, und wird später im Westen vor allem bekannt als Leiter des Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag.

Hartmut Haenchen ist einer, der sagt, was er denkt. Und so eckte er immer wieder an. Seine Karriere beeinflusste das maßgeblich, und eine Stelle an einem der renommierten Häuser der DDR blieb ihm deshalb versagt. Mitte der 80er Jahre verlässt er die DDR als sogenannter "Selbstfreikäufer" und wird Chefdirigent der Oper in Amsterdam.

Bezeichnend für den Musiker aus Dresden ist seine Akribie. Partituren durchforstet er ganz genau. Diese Detailtreue fordert Haenchen auch von den Musikern, mit denen er arbeitet. Im "hr2-Doppelkopf" aus dem Jahr 2019 berichtet der Dirigent außerdem, wie er schon als 15-Jähriger seine erste Kantorenstelle bekam, warum gerade die Musik von Carl Philipp Emanuel Bach sein Rettungsanker war und weshalb sein Debüt auf dem Grünen Hügel in Bayreuth Anfang der 80er Jahre verhindert wurde.

Gastgeberin: Susanne Pütz

Musikinhalt dieser Sendung:
Carl Philipp Emanuel Bach : Sinfonie für Streicher und Basso continuo G-Dur, Wq 182 Nr. 1, 1. Satz: Allegro di molto / Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach, Ltg. Hartmut Haenchen
Dmitri Schostakowitsch: Symphonie Nr.8, 3. Satz Allegro non troppo / Leningrad Philharmonic Orchestra, Yevgeni Mravinsky
Richard Wagner: Vorspiel Parsifal Verwandlungsmusik 1. Akt / Hartmut Haenchen
Carl Philipp Emanuel Bach : Sinfonie für Streicher und Basso continuo G-Dur, Wq 182 Nr. 1, 3. Satz: Presto / Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach, Ltg. Hartmut Haenchen

Wiederholung eines Gesprächs von 2019.

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 21.03.2023, 12:05 Uhr.