Deutschland ist ein Geldwäscheparadies. Das ist ein gängiger Vorwurf, der schon lange im Raum steht. Viel zu lange. Aber wie ist es überhaupt dazu gekommen und warum geschieht immer noch nichts - oder viel zu wenig- -, um diesen Missstand zu korrigieren? Diese Frage stellt sich der Finanzmarktjournalist Markus Zydra.

Für ihn eine Frage umso mehr, als der Bund derzeit immer neue Schulden aufnimmt, statt sich das Geld für die vielen Krisenhilfs-Pakete dort zu holen, wo illegal erwirtschaftet wurde? Bei den vielen kriminellen Organisationen, die über Immobilien, Gastronomie oder Parteispenden ihr schmutziges Geld hierzulande weißwaschen. Seine Recherchen, die er zusammen mit seinem Co-Autor Andreas Frank in das Buch "Dreckiges Geld" hat fließen lassen, fördern einen deprimierenden Befund zutage.

Zu lasche Gesetze oder zögerliche Anwendung von bestehenden Gesetzen haben es erst ermöglicht, dass z. B. italienische oder russische Mafia sich hierzulande in Immobilienkauf oder Gastronomiegewerbe austoben können. Ohne dass sie nachweisen müssen, woher ihre Vermögen stammen. Dabei geht es aber nicht nur um Geldwäsche allein, sondern um Angriffe auf unsere Demokratie. Sie würden aber nicht bemerkt, weil Geld hierzulande als "neutral" gilt und sich keiner darüber Gedanken macht, dass dadurch Korruption und verbrecherisches Handeln genährt wird. Geld aber ist eine Waffe, sagt Markus Zydra. Und legt die Dinge offen, im hr2 -Doppelkopf.

Gastgeber: Martin Maria Schwarz

Musikinhalt dieser Sendung:
Eddie Cano, his Piano & his Orchestra: Tin Tin Deo
Michey 3d: Respire
João Pedro Pais: Mentira

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Lesetipp

Andreas Frank, Markus Zydra: Dreckiges Geld. Wie Putins Oligarchen, die Mafia und Terroristen die westliche Demokratie angreifen /Piper Verlag 2022/ 22 Euro

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Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 09.01.2023, 12:05 Uhr.