Im Juli starb Martin Walser. Aus diesem Grund wiederholen wir das Gespräch im "hr2-Doppelkopf", das Ruthard Stäblein zu Walsers 90. Geburtstag führte. Er spricht über sein Leben und Arbeiten. Er erinnert an seinen Vater, der als Wirt und Vertreter scheiterte, und an seine Mutter, die den Laden zusammenhielt.

Audiobeitrag

Podcast

"Die Welt ist nicht auszuhalten ohne Literatur oder Religion." | Martin Walser im Gespräch

Martin Walser
Ende des Audiobeitrags

Im Rückblick erzählt er von seiner Zeit als Radioreporter, als er über das Schicksal von Flüchtlingen in einem Stuttgarter Bunker berichtete, wie er dann in seinen ersten Romanen das Leben einfacher Kleinbürger aufgegriffen habe. Er schildert, dass seine Figuren - wie er selbst - zwischen Geldverdienen und Schreibzwang, hin- und hergerissen sind.

Auch greift Walser noch einmal die Polemik mit Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki auf, seinem "bösesten und schärfsten" Feind, sowie die Debatte um seine umstrittene Rede in der Frankfurter Paulskirche, als er von der "Instrumentalisierung von Auschwitz" sprach.

Gastgeber: Ruthard Stäblein

Musikinhalt dieser Sendung:
Robert Schumann: Wer nie sein Brot mit Tränen aß / Christian Gerhaher begleitet von Gerold Huber am Klavier
Franz Schubert: Lindenbaum / Christian Gerhaher begleitet von Gerold Huber am Klavier
Johann Sebastian Bach: Cello-Suiten, Nr. 1 in G-Dur, Prélude + Allemande / Paul Casals

Wiederholung eines Gesprächs von 2017

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 07.09.2023, 12:00 Uhr.