Mädchen spielen gern mit Puppen und Jungs mit Eisenbahnen, weil Jungs und Mädels eben so sind. Ja wirklich? Die Genderforscherin Stevie Schmiedel möchte beiden Geschlechtern die freie Wahl geben. Zumal sie davon ausgeht, dass die Geschlechtergrenzen sehr viel fließender sind als allgemein angenommen.

Mit Äußerungen wie diesen – aber auch mit ihrem jahrelangen Kampf gegen Sexismus in der Werbung - zieht sie rechten Hass auf sich. Die Gründerin und ehemalige Vorsitzende von ‚Pinkstinks', einer Bildungs- und Protestorganisation gegen Sexismus, stand aus diesem Grunde sogar eine Weile unter Personenschutz.

Stevie Schmiedel leidet aber mehr unter den Anfeindungen durch andere Feministinnen, denn im Feminismus scheint der Kampf gegeneinander den eigentlichen Kampf für die Sache zu behindern. Die Grenze scheint zwischen alten Feministinnen à la Alice Schwarzer und woken Feministinnen und Transfrauen zu verlaufen. Stevie Schmiedel hat ein Buch geschrieben, um die Wogen zu glätten. Ob ihr das gelingt und warum uns ein wenig Genderwahn gut tun kann, darüber spricht und diskutiert sie u.a. mit Gastgeberin Rosemarie Tuchelt im hr2-Doppelkopfgespräch.

Gastgeberin: Rosemarie Tuchelt

Weitere Informationen

Lestipp:

Stevie Schmiedel: Jedem Zauber wohnt ein radikaler Anfang inne. Warum uns ein bisschen Genderwahn guttut. Kösel Verlag. München April 2023. Gebunden 22 Euro

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Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 12.07.2021, 12:00 Uhr.