Erinnerung an den Verleger Vito von Eichborn: Der Erfinder des "Kleinen Arschloch", Walter Moers, attestierte seinem Verleger: "Panikresistenz, Simultankapazität, Frustrationstoleranz und Inkompetenzkompensationskompetenz". Mit anderen Worten: Vito von Eichborn war ein risikobereiter, äußerst kreativer und Genre-übergreifender, aber als Unternehmer wenig erfolgreicher Büchermacher. Am 6. März ist Vito von Eichborn im Alter von 79 gestorben. hr2 erinnert an den umtriebigen Verleger mit einem Doppelkopf-Gespräch aus dem Jahr 2005.

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Vito von Eichborn Bild © picture-alliance/dpa

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1980 gründete der gelernte Journalist und ehemalige Lektor beim Fischer Verlag zusammen mit Matthias Kierzek seinen ersten eigenen Verlag. "Eichborn. Der Verlag mit der Fliege". Das Konzept: Populäre Sach- und Geschenkbücher, Schummel-Ratgeber und Spontispruch-Sammlungen, Comics und Cartoons finanzieren teils abseitige Hochliteratur. Mit den Erlösen aus dem Verkauf des erfolgreichen Comic-Reihe "Das kleine Arschloch" kaufte Eichborn 1989 die "Andere Bibliothek", die Herausgeber Hans Magnus Enzensberger nach der Greno-Pleite so weiterführen konnte. Mitte der neunziger Jahre stieg Eichborn aus dem Verlag mit der Fliege aus, blieb aber bei verschiedenen Verlagen und mit diversen Projekten in der Branche. Mit Gastgeber Hans Sarkowicz sprach der Büchermann Vito von Eichborn 2005 über seine Erfolge und Misserfolge und seine Taktiken beim Überleben im Dschungel des Verlagsgeschäfts.

Gastgeber: Hans Sarkowicz

Musikinhalt dieser Sendung:
Udo Lindenberg und das Panikorchester: Medley
Dame Joan Sutherland & Luciano Pavarotti: La donna è mobile aus "Rigoletto" (Giuseppe Verdi)
Choralschola der Capella Antiqua München: Confirma hoc dens
Keith Jarrett, Gary Peacock, Jack DeJohnette: I remember Clifford

Wiederholung eines Gesprächs von 2005.

Sendung: hr2-kultur, "Doppelkopf", 25.04.2023, 12:05 Uhr.