Während der Regierungszeit von Konrad Adenauer, die sich von 1949 bis 1963 erstreckte, waren die Massenmorde in dem nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz weitgehend ungesühnt geblieben.

Dagegen kam es wieder zu antisemitischen Ausschreitungen. Der erste Prozess gegen einen Organisator der nationalsozialistischen Judenvernichtung, dem nach Argentinien geflohenen Adolf Eichmann, fand 1961 auch nicht in Deutschland, sondern in Jerusalem statt.

Der Beharrlichkeit des hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer ist es zu verdanken, das Ende 1963 der große Ausschwitz-Prozess in Frankfurt begann. Danach versuchten Politiker, die selbst Nationalsozialisten gewesen waren, die Verjährung von Mord und Totschlag per Gesetz festzuschreiben. Das wäre einer Amnestie für NS-Täter gleichgekommen.

Zu hören sind neben Fritz Bauer u.a. Oskar Schindler, der spätere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Ernst Benda, die Literaturnobelpreisträgerin Nelly Sachs und der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich.

hr 2023

Sendung: hr2-kultur, "Feature", 13.08.2023, 18:00 Uhr.