Eines der bedeutendsten Meisterwerke der abendländischen Musik feiert Geburtstag: Vor dreihundert Jahren kam Bachs "Johannes-Passion" in die Welt und mit ihr eine Musik, die von unbegreiflicher Größe ist und zugleich von beeindruckender Menschlichkeit.

Florian Sievers, Evangelist
Raoul Steffani, Jesus
Ilse Eerens, Sopran
Paul Figuier, Altus
Stuart Jackson, Tenor
Samuel Hasselhorn, Bass
Vocalconsort Berlin
hr-Sinfonieorchester
Leitung: Alain Altinoglu

Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV 245

(Aufnahme vom 22. März aus dem Großen Saal)

Uraufgeführt am Karfreitag des Jahres 1724, ist dieses Passions-Oratorium Bachs erstes großes Vokalwerk seiner Leipziger Amtszeit. Verglichen mit der späteren, opernhafteren Matthäus-Passion ist die Passion nach dem Evangelisten Johannes ein Werk, das den Erlösungsgedanken in den Vordergrund stellt. Jesu Sterben soll nicht erschrecken, sondern zur Reflexion über Verantwortung, Liebe, Trost, Leben und Tod anregen. Besonders die dramatisch aufgeladenen Chor-Szenen wollen dabei aufrütteln und den Spiegel vorhalten, der Chor als die Stimme des Volkes und der öffentlichen Meinung. Diesen Part wird in der Jubiläums-Aufführung des hr-Sinfonieorchesters unter der Leitung Alain Altinoglus das Vocalconsort Berlin übernehmen, ein Ensemble auf Solistenniveau.

Anschließend:
Brahms: Choralvorspiele zu "Herzliebster Jesu", "Herzlich tut mich erfreuen" und "O Welt, ich muss dich lassen", op. posth. 122 (Reinhardt Menger, Orgel)
Pergolesi: Stabat mater (Julia Lezhneva, Sopran / Philippe Jaroussky, Countertenor / I Barocchisti / Diego Fasolis)
Vasks: Abendmusik (Valentino Worlitzsch, Violoncello / Iveta Apkalna, Orgel)

Sendung: hr2-kultur, "Johannes-Passion", 29.03.2024, 15:04 Uhr.